Monday, October 08, 2007

Urlaub beim MOLLI

Vom 30.09. bis zum 06.10.07 war ich im Urlaub beim "MOLLI" in Kühlungsborn an der Ostseeküste Mecklenburgs .
Am Sonntagmorgen gings über die Autobahn A1 und A20 sowie Landstrasse nach Kühlungsborn zu meiner im Stadtteil Mitte gelegenen Pension. Mit einem Stau von ca. 4 km im Bereich Hamburg, traf ich nach ca. 6 Stunden Autofahrt im Ostseeheilbad ein. Meine Pension lag etwa 200 m von den Molli-Gleisen entfernt. Dies war für mich ja schon mal ein riesen Vorteil fürs fotografieren. Mit einer kleinen Besichtigungsfahrt zum West Bhf. ging dieser Tag zuende.
An den folgenden beiden Tagen ging es dann zur großen Fotojagd auf der letzten, mit Dampflokomotiven betriebenen, 900 mm und 15,4 km langen Kleinbahn zwischen Bad Doberan und Kühlungsborn, los. Petrus hatte auch ein Einsehen und brachte mir Gott sei Dank keinen Regen, sondern Sonnenschein (wenn auch nicht so viel).

Das charakteristische am Molli ist der erste Streckenabschnitt im Bad Doberan. Dort verläuft die Strecke auf ca. 2 km mitten durch die Stadt, auf der Strasse. Sozusagen eine kleine Dampfstrassenbahn. Vom DB-Bhf. Doberan geht es über die Haltepunkte Stadtmitte und Goethestr. nach Heiligendamm, dem ältesten See- und Kurbad an der Ostseeküste Mecklenburgs. Dieser Streckenabschnitt wurde 1886 auf 6,61 km Länge als Doberan- Heiligendammer- Eisenbahn (DHE) feierlich eröffnet. Von Heiligendamm aus wurde im Jahr 1910 die Strecke bis Kühlungsborn West (dem damaligen Arendsee) auf einer Länge von 8,8 km in Betrieb genommen. In Kühlungsborn West dem heutigen Endpunkt der Strecke wurde ein zweiständiger Lokschuppen und das Molli Museum errichtet. In Bad Doberan befinden sich Bekohlungskran, Wagenhalle sowie die Hauptwerkstatt.
Der Bahnhof Heiligendamm ist heute der Kreuzungsbahnhof, hier kann man auch das Flair eines alten Stellwerks hautnah erleben. So befinden sich vor den Bahnhoseinfahrten Formsignale mit Flügeln, Schranken mit Gittern und Bimmeln sowie Weichenstellhebel. In der Fahrdienstleitung gibt es auch ein aus der Reichsbahnzeit stammendes Telefon, was noch voll funktionsfähig ist.
Der gesamte Verkehr auf der Strecke wird mit den drei 1D1h2t Dampfloks des Baujahres 1932 betrieben. Sie stammen von der Firma Orenstein und Koppel und tragen die Betriebsnummern 99 2321 bis 99 2323 und sind mit einem Treibraddurchmesser von 1100 mm und einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h die schnellsten Schmalspurdampfloks in Deutschland. Lediglich die Harz-Lok 99 6001 kann da noch mit halten. Der historische Zug (auch Hundertjährige Zug genannt) besteht heute aus 5 Weyerwagen der Jahre 1930-1955 sowie einem Gepäckwagen des Jahres 1950. Vor diesen Zug kommt normalerweise die 99 2331, eine Dh2t-Maschine aus dem Jahr 1955, zum Einsatz.

Leider war der Historische Zug nicht im Einsatz, aber dafür hatte ich die drei großen alle im Betrieb gesehen und geknipst. Neben den Dampfzügen bin ich jeden Abend ca. ne halbe Stunde am Strand von Kühlungsborn gewesen und habe die frische Ostseebrise genossen. Mittwochmorgen war dieser schöne Urlaub schon zuende, aber es ging nur nach Hamburg zu nem Freund. Mit ihm bin ich Freitag nochmal zur Molli gefahren und wir haben einen seltenen Zug erwischt. Zwar nicht den Nostalgizug, aber es waren 2 Loks (99 2322-8 und 99 2323-6) vor dem Planzug sowie einer der historischen Wagen, des Hundertjährigen Zuges.
Und das auf der Fahrt von Bad Doberan nach Kühlungsborn, welch ein sonderbarer Zufall.
Den Rest des Tages standen wir an der Strecke oder gingen etwas an der Küste spazieren, bis wir abends wieder nach Hamburg zurückfuhren.
Samstagmittag hieß es dann Abschied nehmen von der Hansestadt Hamburg, einem guten Freund und natürlich dem Urlaub, der sich dieses Mal wirklich gelohnt hat. Schauen Sie sich doch mal die Fotos an.